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Hobby und Freizeit

FPV Videos: Was ist das?

FPV steht für “First Person View” – Sicht aus der Ich-Perspektive. Diese Technik wird oftmals im Modellbau oder bei Drohnen eingesetzt. Dabei werden mittels einer Kamera Bilder und Videos aufgenommen. Je nach verwendeter Technik wird zwischen passivem und aktivem FPV unterschieden.

Das passive FPV Video

Möchtest du passive FPV Videos erstellen, musst du die Kamera an einem Modellflugzeug oder einer Drohne befestigen. Zum Abspeichern der Videos und Bilder muss diese über einen entsprechend großen Datenspeicherchip verfügen. Nach dem Flug kannst du dir die Aufnahmen dann aus der Ich-Perspektive ansehen. Der technische Aufwand für passive FPV Videos ist überschaubar. Hier benötigst du lediglich eine Kamera mit Speicherfunktion. Viele Leute verwenden die Technik der FPV Videos heutzutage gerne, um große Feierlichkeiten oder Events zu filmen – beispielsweise eine Hochzeit. Damit ein wackelfreies Video entsteht, ist jedoch etwas Geschick gefragt. Für perfekte FPV Videos solltest du einen erfahrenen Videograf in deiner Nähe beauftragen. Diesen findest du über eine lokale Suchanfrage wie Videograf Düsseldorf bei Google, Bing & Co.

Das aktive FPV Video

Bei aktiven FPV Videos befindet sich an der Drohne, dem Quadrokopter oder Flugzeugmodell ebenfalls eine Kamera. Doch diese sendet ihre Bilder und Videos live an einen Empfänger. Das können ein Computer oder eine VR-Brille sein. Die Übertragung erfolgt ohne Verzögerung. So entsteht der Eindruck, direkt in der Drohne mitzufliegen. Besonders realistisch wird der Effekt durch schwenkbare Kameras, die teilweise direkt durch die Kopfbewegungen des Piloten gesteuert werden können. Anders als bei passiven FPV-Videos benötigst du für aktive Videos aber mehr, als ein einfaches Flugobjekt mit Kamera.

Für aktive FPV Video werden folgende Komponenten benötigt:

  • Moderne FPV Kameras: Bewährt haben sich vor allem Überwachungskameras. Besonders ideal sind CCD-Kameras wegen ihres schnelleren Helligkeitsausgleichs. Zudem müssen sie einen Liveout-Ausgang besitzen, um gleichzeitig Videos aufnehmen zu können und ein Livebild an einen Funksender abzugeben.
  • Videosender im Modell und Videoempfänger am Boden: Hier muss auf die Übertragungsreichweite des Videosignals geachtet werden. Diese bestimmt zugleich die maximal mögliche Entfernung zwischen Modell und Pilot.
  • FPV Antennen: Da die Reichweite der Sender begrenzt ist, muss diese durch eine Antenne erweitert werden. Für Flugzeugmodelle sind zirkular polarisierte Antennen ideal. So kannst du mit deinem Modell während des Videodrehs sogar Loopings und Rollen fliegen, ohne eine Abschwächung des Funksignals zu riskieren. Zudem entfällt bei zirkularen Antennen das Problem des Multipathings (Signalreflexion und unterschiedliche Ausbreitungszeiten mit verkürzter Reichweite).
  • Bildschirm(Notebook oder VR-Brille): Wichtig dabei sind eine geringe Latenz und eine hohe Rauschtoleranz.
  • Optional Headtracker: Damit kann die Kamera durch Kopfbewegungen gesteuert werden.

Dürfen in Deutschland FPV Videos mit einer Drohne von Privatpersonen gedreht werden?

Mit der Novelle der Luftverkehrsordnung vom 30. März 2017 dürfen sogenannte unbemannte Luftfahrtgeräte mit einer Videobrille oder einem anderen visuellen Ausgabegerät geflogen werden. Geregelt ist dies in § 21b der besagten Verordnung. Demnach ist solch ein FPV-Flug generell zulässig. Jedoch darf bis zu einer Startmasse von 250 g die Flughöhe nicht mehr als 30 Meter betragen. Bei einer Startmasse über 250 g muss eine weitere Person das Fluggerät ständig im Blick haben und zugleich den Luftraum beobachten. Dieser sogenannte Spotter muss den Piloten sofort auf unmittelbare Gefahren hinweisen.

Wo dürfen keine FPV Videos erstellt werden?

Möchtest du von einer Feier oder bei einem Ausflug FPV Videos erstellen, ist das grundsätzlich kein Problem. Außer: Du lässt das Flugmodell in einer Flugverbotszone fliegen. Für Deutschland gilt hier die Luftverkehrsordnung LuftVO – speziell § 21h. Dort kannst du lesen, dass die Drohne oder der Quadrokopter zu Flugplätzen und -häfen 1 km seitlichen Abstand sowie 5 km Abstand in Verlängerung der Start- und Landebahn einhalten muss.

Gleiches gilt auch für Verkehrswege (Autobahnen / Bundesfernstraßen / Wasserwege / Bahnanlagen). Hier beträgt der seitliche Abstand 100 m. Ebenso wie bei Anlagen zur Energieerzeugung (Oberleitungen und Kraftwerke).

Des Weiteren darfst du kein FPV Video von Grundstücken machen, ohne die Genehmigung des Besitzers. Ausgenommen davon sind Drohnen unter 250 g ohne Kamera.

Übrigens: Zum Fliegen einer Drohne bedarf es eines Drohnenführerscheins. Mit dem kleinen EU-Drohnenführerschein muss zu Wohngebieten, Gewerbe-, Industrie- oder Erholungsgebieten ein Mindestabstand von 150 Metern eingehalten werden. Außerdem dürfen nur menschenleere Räume überflogen werden. Mit dem großen EU-Drohnenführerschein darfst du bis zu 50 Meter an Menschen heranfliegen und musst keinen Mindestabstand zu Wohngebieten einhalten.